TANJA NIEDERFELD – FEIN

Tanja Niederfeld setzt sich in ihren Bildarbeiten mit ganz unterschiedlichen Themenkomplexen und Motivkreisen auseinander. So mühelos, wie sie dabei zwischen den Polen ursprünglicher Naturlandschaften oder aber urbaner Alltagseindrücke hin- und herwechselt, so vielfältig sind auch die Techniken und Werkstoffe, die die Künstlerin für ihre Darstellungen benutzt. Einprägsamen Landschaftsformationen und einer vom Menschen unberührten Pflanzenwelt nähert sie sich dabei eher über handwerklich-technische Vorgehensweisen an, wie sie druckgrafische Verfahren repräsentieren. Wird der Druckstock gar nicht erst auf Papier abgezogen, gerät er – monochrom eingefärbt – selbst zum Bildobjekt. Werden die Höhenlinien von Gebirgslandschaften und die tiefenräumliche Staffelung atmosphärisch gesehener Farbfelder darüber hinaus auf die Glasfassade eines Gebäudes übertragen und damit unwillkürlich ins Monumentale gesteigert, nimmt der Grad an Abstraktion immer weiter zu: Linie, Form und Farbe lösen sich sukzessive ab vom gemeinten Gegenstand und verselbständigen sich. (…) – Clemens Ottnad, f.e.i.n. – Justierungen der Wirklichkeit